Flexibilität sorgt für Stabilität.
2023 aus der Sicht des IBB Vorstands.
Wenn das Vorstandsteam der IBB, Heike Kemmner und Stephan Waiblinger, über das Jahr 2023 reflektieren, wartet man vergeblich auf das Jammern und Wehklagen, das sonst in der Wirtschaft oft üblich ist.
Das hat zwei Gründe. Zum einen, weil es nicht viel zu jammern gibt. Die IBB hat es – mal wieder – geschafft, sich dem allgemeinen Trend zu entziehen und ein sehr respektables Geschäftsjahr hingelegt. Zum andern, weil in der Bank eine Philosophie gelebt wird, die in allem die Chance entdeckt. „Man muss selbst negative Einflüsse positiv nutzen – als Anlass für neue Ideen!“, so formuliert es Heike Kemmner. Aber der Reihe nach.
Die Bank funktioniert unheimlich gut
„Unheimlich gut“ ist ein Attribut, das man in Verbindung mit Banken nur selten hört. Sowohl inhaltlich als auch formal. Und erst recht nicht 2023. Aber die IBB ist eben keine Bank wie jede andere. Deshalb nimmt Stephan Waiblinger auch kein Blatt vor den Mund und formuliert die Dinge so, wie sie gemeint sind. Und in diesem Fall ist „unheimlich gut“ nun mal die treffendste Formulierung. Denn wenn eine Bank inmitten einer globalen Krise eines ihrer besten operativen Ergebnisse überhaupt abliefert, dann ist das nicht nur gut, sondern für manche nahezu unheimlich. Wie schafft die IBB es immer wieder, trotz aller Widrigkeiten mit guten Zahlen zu begeistern? „Innere Stärke“, lautet unisono die Antwort der beiden und sie verweisen als Allererstes auf das Geschäftsmodell und die Mitarbeitenden.
Das Geschäftsmodell funktioniert
Die IBB setzt auf vier Standbeine – gewerbliche Immobilienfinanzierung, Unternehmenskunden, Sportfinanzierung und Private Banking. Die vier Geschäftsbereiche kann man als ein Team verstehen: Jeder Bereich hat seine individuellen Stärken und wenn es für den einen mal nicht so gut läuft, springt der andere ein. So bleibt die Gesamtbank auch in stürmischeren Zeiten stabil. Und stürmisch ist es eigentlich immer.
So war die Corona-Krise auch eine Fußballkrise. Als kaum gespielt wurde, gab es auch weniger Transfers und damit weniger Bedarf, diese zu finanzieren. Schön, dass man sich in dieser Zeit auf die Immobilienfinanzierung verlassen konnte. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Stadien sind voll und die Baustellen leer. 2023 punktet die Bank dann auch folgerichtig mit guten Zahlen in der Sportfinanzierung. Und weil man schon seit 2022 restriktiver bei der Immobilienfinanzierung war, mehr Sicherheiten gefordert hat und noch mehr Energie in die lohnenden Projekte gesteckt hat, konnte man auch dort ein respektables Ergebnis erzielen.
Transparent, fair, ehrlich
Die gestiegenen Zinsen wiederum waren ein willkommener Rückenwind für das Privatkundengeschäft. Mit hochattraktiven Cash-Produkten wie dem Kündigungsgeld konnte die Bank viele neue Kunden für sich gewinnen. „Transparent, fair, ehrlich – so wollen wir unser Geschäft machen.“ Man merkt, dass dieses Thema für Heike Kemmner eine Herzensangelegenheit ist. So lässt ihre Kunden so unmittelbar wie möglich von den gestiegenen Zinsen profitieren. So gewinnen alle: Der Kunde freut sich über einen optimalen Zinsertrag. Und die Bank über attraktive Privatkundeneinlagen, die für sie eine attraktivere Finanzierungsmöglichkeit darstellen als institutionelle Anlagen. Außerdem sorgen die wachsenden Einlagen für zusätzliche Stabilität.
2024
Das Beste, was man mit der Vergangenheit machen kann: Man kann aus ihr lernen. Denn, so formulieren es beide Vorstände: „Die Herausforderungen bleiben und wir nehmen sie ins nächste Jahr [also 2024] mit hinein.“
Schwarze Schwäne
Was also hat die Bank aus all den ungewöhnlichen Ereignissen der Vergangenen Jahre – Corona, Ukraine, Zinswende, Energiepreisexplosion, Inflation – gelernt? In erster Linie das: Es gibt kein „Normal“ mehr. Jedes einzelne dieser Ereignisse hätte man für unmöglich gehalten bis es eingetreten ist. Ein schwarzer Schwan. Fakt ist aber: Die schwarzen Schwäne sind geblieben. Und wer weiß: Vielleicht sind sie in Wirklichkeit ja gar nicht schwarz, sondern grau. Oder einfach nur das neue Weiß – die Normalität, mit der jeder fertig werden muss.
Positiv in die Zukunft
Also schaut man in Friedrichshafen positiv in die Zukunft. Man muss die Herausforderung eben als Chance begreifen: Die Zinsen sind hoch? Nun ja – objektiv betrachtet befindet man sich immer noch in einer Niedrigzinsphase. Die Generation unserer Eltern musste sich mit 10% Zinsen und mehr herumschlagen. Aber sie haben es auch geschafft. Die Welt ist agiler geworden? Dann muss man als Bank eben noch agiler sein, um davon zu profitieren. Beweglichkeit macht erfolgreich: Beim Private Banking hat man es so geschafft, in vier von vier Risikoklassen mehr Performance für die Kunden zu erreichen als die relevante Peer Group. Egal, was der Kunde sucht, und egal, was die Zeiten erfordern, der Kunde kann es finden. Von der Vermögensverwaltung bis zum einfachen Cash-Produkt.
Die Grundlagen für das, was die beiden „Vorwärtsstrategie“ nennen, sind also gelegt und man wird sie auch umsetzen können, denn die Kultur und das Personal der Bank sind darauf ausgelegt, langfristige Planungen volatil umzusetzen. Das erfordert laut Kemmner und Waiblinger einen neuen Typus von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – Menschen, die sich immer wieder verändern können und wollen. Bei der IBB gibt man solchen Menschen das passende Umfeld. Man lässt sie in heterogenen Teams arbeiten, in denen die Jungen, Ungestümen gerne voranpreschen dürfen, die Erfahrenen aber immer mit dabei sind. Jeder lernt von jedem. So kann jeder das einbringen, was die Bank am meisten voranbringt.
Für 2024 erwarten die beiden Vorstände deshalb auch nur Gutes – die Fortschreibung der Vergangenheit. Die Bank wird in Bewegung bleiben, sich neue Bereiche erschließen und durch die Türen gehen, die sich öffnen werden. Ein paar davon kennt man schon – Betriebsfinanzierungen im Rahmen von Nachfolgeregelungen oder mehr Marktpräsenz fürs Private Banking. Neue, zusätzliche Chancen werden kommen und die Bank wird sie ergreifen. Denn: „Wir gehen engagiert und mutig in die Zukunft. Und die beginnt in der Gegenwart.“